
Mundgeruch: Ursachen, Behandlung und Hausmittel
Mundgeruch, wissenschaftlich als Halitosis bezeichnet, ist ein Zustand, der viele Menschen betrifft und oft zu Unwohlsein und sozialer Unsicherheit führt. In den meisten Fällen entsteht Mundgeruch durch den Abbau von Nahrungspartikeln und abgestorbenen Zellen in der Mundhöhle durch Bakterien, die flüchtige Schwefelverbindungen produzieren und so einen unangenehmen Geruch verursachen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Bakterien im Mund Mundgeruch verursachen – tatsächlich ist eine gesunde Mundflora notwendig, um die Mundgesundheit aufrechtzuerhalten. Es sind bestimmte Arten von Bakterien, die sich auf der Zunge und in den Zahnfleischtaschen ansiedeln, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich sind.
- Mundgeruch: Ursachen, Behandlung und Hausmittel
- Mundgeruch vom Magen
- Aceton: Mundgeruch bei Hunger, Diäten oder Diabetes
- Bestimmte Krankheiten können Sie riechen
- Was hilft gegen Mundgeruch?
- Tipps: Gute Mundhygiene
- Regelmäßige professionelle Zahnreinigung
- Mundgeruch: Wann müssen Sie zum Arzt?
- Hausmittel gegen Mundgeruch
- Fazit
- Fragen und Antworten zu Mundtrockenheit
- Jede erfolgreiche Behandlung beginnt mit einem Erstgespräch
Mundgeruch vom Magen
Ein weitverbreiteter Mythos ist, dass Mundgeruch fast immer aus dem Magen stammt. Während es wahr ist, dass bestimmte Magen-Darm-Erkrankungen wie Gastritis oder das Vorhandensein von Helicobacter pylori Bakterien im Magen zu Mundgeruch führen können, sind diese Ursachen eher selten.
Auch gastroösophageale Refluxkrankheit, bei der Magensäure und Verdauungsenzyme in die Speiseröhre und manchmal bis in den Mund aufsteigen, kann Mundgeruch verursachen. In solchen Fällen ist es notwendig, den zugrundeliegenden Zustand zu behandeln, um den Mundgeruch zu beseitigen.
Aceton: Mundgeruch bei Hunger, Diäten oder Diabetes
Mundgeruch kann auch ein Zeichen dafür sein, dass der Körper Ketone produziert, was oft der Fall ist, wenn jemand hungert oder eine strenge kohlenhydratarme Diät einhält. In solchen Situationen beginnt der Körper, Fett zur Energiegewinnung abzubauen, was zur Produktion von Ketonen führt, von denen eines Aceton ist. Aceton hat einen charakteristischen süßen, fruchtigen Geruch, der durch den Atem wahrgenommen werden kann. In der Ernährungswissenschaft fallen hier besonders sogenannte ketogene Diäten auf.
Eine weitere ernstere Ursache für hohe Ketonspiegel im Körper ist unkontrollierter Diabetes mellitus, der zu einem lebensbedrohlichen Zustand namens Ketoazidose führen kann. Diese Entgleisungen treten bei schlecht eingestellten Diabetikern, oder einer neu auftretenden Erkrankungen auf. Bei einer dieser Ursachen für schlechten Atem muss die Grunderkrankung zuerst behandelt werden.

Bestimmte Krankheiten können Sie riechen
Mundgeruch kann in seltenen Fällen auch ein Hinweis auf andere systemische Krankheiten sein. Beispielsweise kann ein süßlicher, fauliger Geruch auf eine schwerwiegende Nierenerkrankung hinweisen, während ein fauliger, fischiger Geruch ein Anzeichen für eine Lebererkrankung sein kann.
Metabolische Störungen, Krebs und bestimmte Infektionskrankheiten können ebenfalls spezifische Atemgerüche verursachen. In solchen Fällen ist eine umfassende medizinische Untersuchung notwendig, um die genaue Ursache zu identifizieren. Die gute Nachricht ist, dass solche Erkrankungen eher selten sind und im Normalfall eine harmlose Ursache im Mundraum vorliegt.
Was hilft gegen Mundgeruch?
Es gibt eine Vielzahl von Behandlungen für Mundgeruch, abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.
Bei Mundgeruch, der durch schlechte Mundhygiene verursacht wird, sind Zähneputzen, Zahnseide und Zungenreinigung die wichtigsten Maßnahmen. Ferner kann das Trinken von ausreichend Wasser und das Vermeiden von stark riechenden Lebensmitteln wie Knoblauch und Zwiebeln helfen. Wenn Mundgeruch auf eine systemische Krankheit zurückzuführen ist, ist es wichtig, diese zu behandeln.
Sollte die Ursache für schlechten Atem auf der Zunge liegen, dann bieten sich spezielle Zungenschaber zur zusätzlichen Reinigung an. Besonders bei stark zerklüfteten Zungen kann dies notwendig und gleichzeitig herausfordern sein.
Der zusätzliche Einsatz von Mundspüllösungen hilft besonders die Bakterien in der schwerer zugänglichen Bereichen zu reduzieren.
Tipps: Gute Mundhygiene
Gute Mundhygiene ist der Schlüssel zur Vorbeugung und Behandlung von Mundgeruch. Dazu gehört das Zähneputzen mindestens zweimal täglich, die Verwendung von Zahnseide, um Nahrungsreste und Plaque zwischen den Zähnen zu entfernen, und die regelmäßige Reinigung der Zunge. Der Einsatz von Mundspüllösungen kann die Situation deutlich verbessern.
Es ist auch wichtig, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen, um Plaque und Zahnstein entfernen zu lassen und mögliche Mund- und Zahnprobleme frühzeitig zu erkennen.
Regelmäßige professionelle Zahnreinigung
Professionelle Zahnreinigung ist eine weitere effektive Methode zur Vorbeugung und Behandlung von Mundgeruch. Diese gründliche Reinigung, die von einem Zahnarzt oder einer Dentalhygienikerin durchgeführt wird, hilft, Plaque und Zahnstein zu entfernen, die die Bakterienansammlung fördern können. Die raue Oberfläche von Zahnstein bietet den Bakterien optimale Bedingungen, um sich festzusetzen und führt langfristig zu einer Schädigung der Zähne und des Zahnhalteapparats.
Ebenso kann die professionelle Zahnreinigung dazu beitragen, Zahnfleischerkrankungen und Karies zu verhindern, die ebenfalls Mundgeruch verursachen können.

Mundgeruch: Wann müssen Sie zum Arzt?
Wenn der Mundgeruch trotz guter Mundhygiene und Änderungen in der Ernährung und den Lebensgewohnheiten anhält, sollten Sie einen Arzt oder Zahnarzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere, wenn der Mundgeruch mit anderen Symptomen wie Zahnfleischbluten, Schmerzen, Trockenheit im Mund, Schluckbeschwerden oder einem ungewöhnlichen Geschmack im Mund einhergeht.
Besonders wichtig ist es, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Mundgeruch plötzlich auftritt oder sich dramatisch verschlechtert.
Hausmittel gegen Mundgeruch
Neben der guten Mundhygiene gibt es auch einige Hausmittel, die helfen können, den Mundgeruch zu bekämpfen. Dazu gehört das Trinken von grünem Tee, das Kauen von Petersilie oder Minze und das Gurgeln mit einer Lösung aus Wasser und Apfelessig. Auch das Saugen an Zitrusfrüchten kann helfen, da die Säure den Speichelfluss anregt, der die Mundhöhle reinigt.
Allerdings sollten diese Hausmittel nicht als Ersatz für eine gute Mundhygiene oder eine medizinische Behandlung betrachtet werden, wenn der Mundgeruch anhält. All diese Hausmittel führen oft nur zu einer geringen Verbesserung oder zu einem Überlagern des Geruchs.

Fazit
Mundgeruch oder “foetor ex ore” ist eine belastende Situation, die in den meisten Fällen ihren Ursprung im Mund hat und einen großen Teil der Bevölkerung betreffen kann. Das Problem liegt häufig in einer unzureichenden Mundhygiene. Auch wenn die Zähne im sichtbaren Bereich weiß und sauber wirken, können sich in Zahnfleischtaschen oder im Seitenzahnbereich Bakterien ansammeln, die zu einem schlechten Atem führen.
Die Verbesserung der häuslichen Pflege und die regelmäßige Kontrolle und professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt können zu einer Vermeidung oder Linderung führen. Es ist essenziell, die genaue Ursache zu ermitteln, um den Betroffen schnelle Hilfe anbieten zu können.
Fragen und Antworten zu Mundtrockenheit

Dr. med. dent. Michael Stanzl M.Sc.
Zahnarzt & Master of Science Oralchirurgie & Implantologie
Dr. Michael Stanzl ist ein Zahnarzt mit Leidenschaft dafür, seinen Patienten zu einer optimalen Zahngesundheit zu verhelfen. Er schloss 2016 sein Studium an der Donau-Privatuniversität Krems mit Auszeichnung ab und hat danach seine Ausbildung mit einem Postgraduiertenstudium in Oralchirurgie und Implantologie fortgesetzt und 2019 abgeschlossen.
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