Überbiss

Überbiss – Behandlung bei Kindern & Erwachsenen

Ein Überbiss, in der Fachsprache oftmals als vergrößerter “Overjet” bezeichnet, ist eine häufige Fehlstellung der Zähne. Dabei handelt es sich um eine übermäßige horizontale Stufe der oberen Schneidezähne über die unteren. In der zahnmedizinischen Diagnose wird der Überbiss oft in Bezug auf den Grad der Überlappung gemessen, wobei ein normaler Wert typischerweise zwischen 1 und 3 Millimetern liegt.

Es gibt viele Faktoren, die zu einem Überbiss führen können, einschließlich genetischer Ursachen, Mundgewohnheiten und der natürlichen Entwicklung des Kiefers und der Zähne. Patienten mit einem signifikanten Überbiss können Schwierigkeiten beim Sprechen, Kauen oder Lächeln haben. Zudem kann ein unbehandelter Überbiss zu weiteren Komplikationen führen, wie zum Beispiel der Abnutzung der Zähne, Problemen mit dem Kiefergelenk oder auch Schäden am Zahnfleisch und den umgebenden Strukturen.

Ein Überbiss kann bei Kindern und Erwachsenen auftreten. Bei Kindern kann ein Überbiss oft schon frühzeitig erkannt werden, sobald die bleibenden Zähne zu wachsen beginnen. In vielen Fällen wird bei Kindern mit einem Überbiss eine feste Zahnspange eingesetzt, um die Zahnstellung zu korrigieren.

Historischer Rückblick: Überbiss im Laufe der Zeit

Der Überbiss ist keine moderne Erscheinung. Schon in der Antike gab es Menschen mit Zahnfehlstellungen, zu denen auch der Überbiss gehörte. Historische Funde und Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeitaltern zeigen, dass der Überbiss eine weit zurückreichende Geschichte hat.

Mit der Entwicklung der zahnmedizinischen Wissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Diagnose und Behandlung von Zahnfehlstellungen, einschließlich des Überbisses, immer präziser und effektiver. Insbesondere die Einführung der Zahnspange im späten 19. Jahrhundert revolutionierte die Kieferorthopädie und ermöglichte eine effiziente Behandlung von Überbissen und anderen Zahnfehlstellungen.

Trotz des historischen Vorkommens von Überbissen wurde dieser Zustand in früheren Zeiten oft nicht behandelt, da die Mittel und das Wissen für eine korrekte Behandlung, wie etwa eine Zahnspange fehlten. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde das Bewusstsein für die Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer kieferorthopädischen Behandlung von Überbissen in der breiten Bevölkerung geschärft.

Die Geschichte des Überbisses und seiner Behandlung zeigt, wie weit die zahnmedizinische Forschung gekommen ist und welche Fortschritte im Bereich der Kieferorthopädie gemacht wurden. Es unterstreicht die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung, um langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Überbiss und einem Unterbiss?

Wenn es um Fehlstellungen im Bereich der Zähne und des Kiefers geht, sind Überbiss und Unterbiss zwei Begriffe, die häufig zur Sprache kommen. Beide beziehen sich auf die Position und den Winkel der Schneidezähne in Bezug auf den oberen und unteren Kiefer, doch sie beschreiben zwei sehr unterschiedliche Zustände.

Überbiss Modell

Ein Überbiss, wie bereits erläutert, bezieht sich auf eine übermäßige horizontale Überlappung der oberen Schneidezähne über die unteren. In den meisten Fällen neigen die oberen Zähne dazu, zu weit vor den unteren Zähnen zu stehen.

Ein Unterbiss hingegen tritt auf, wenn die unteren Schneidezähne vor den oberen stehen, was oft durch einen zu weit nach vorn geschobenen oder zu groß gewachsenen Unterkiefer verursacht wird. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen führen und beeinträchtigt oftmals auch das Gesichtsprofil.

Unterbiss Modell

Beide Fehlstellungen – sowohl Überbiss als auch Unterbiss – können eine Reihe von Problemen verursachen, wenn sie nicht behandelt werden. Dazu gehören Schmerzen im Kiefergelenk, Abnutzung der Zähne, Mundhygiene-Probleme und in einigen Fällen auch Atemprobleme. Eine frühzeitige Behandlung mit einer Zahnspange kann viele dieser Probleme verhindern.

Wie sieht ein normales Gebiss aus?

Normale Okklusion

Um die Abweichungen und Fehlstellungen wie den Überbiss oder Unterbiss richtig zu verstehen, ist es essenziell, ein klares Bild von einem normalen Gebiss zu haben. Ein normales Gebiss zeichnet sich durch eine harmonische Verzahnung aus, bei der die Schneidezähne des Oberkiefers leicht über die des Unterkiefers greifen und die Backenzähne des Ober- und Unterkiefers korrekt aufeinandertreffen. Dies ermöglicht ein effektives Kauen und Zerkleinern der Nahrung.

Die oberen Schneidezähne sollten nur einen leichten Overjet, d.h. eine geringe horizontale Überlappung, von 1 bis 3 Millimetern über die unteren Schneidezähne aufweisen. Beim Schließen des Mundes sollten die Höcker der oberen und unteren Backenzähne ineinandergreifen, ähnlich wie die Zähne eines Reißverschlusses (Angle Klassen).

Ein normales Gebiss sorgt nicht nur für eine effiziente Funktion beim Kauen und Sprechen, sondern auch für eine ästhetisch ansprechende Erscheinung. Zahn- und Kieferfehlstellungen können das Aussehen und die Funktion des Mundes beeinflussen, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Behandlung durch einen Fachmann, wie einen Kieferorthopäden, so wichtig ist.

Symptome und Anzeichen eines Überbisses

Ein Überbiss, oder stark ausgeprägter Overjet, ist eine der häufigsten zahnmedizinischen Fehlstellungen. Obwohl ein geringer Überbiss bei vielen Menschen vorhanden ist und oft als ästhetisch akzeptiert wird, können stärkere Formen dieses Zustands verschiedene Symptome und Anzeichen aufweisen.

Zu den physischen Anzeichen eines Überbisses gehören:

1.

Sichtbare Überlappung: Die oberen Schneidezähne stehen deutlich vor den unteren Zähnen, wodurch ein auffälliger horizontaler Abstand entsteht.

2.

Gesichtsprofil: Bei einem starken Überbiss kann das Gesichtsprofil beeinflusst werden, wodurch das Kinn zurückgezogen erscheint und die Nase prominenter hervortritt.

3.

Abnutzung der Zähne: Die ungewöhnliche Position der Zähne kann zu ungleichmäßiger Abnutzung führen.

4.

Schwierigkeiten beim Kauen: Ein ausgeprägter Überbiss kann das korrekte Aufeinandertreffen der Zähne beim Kauen behindern, was zu Verdauungsproblemen führen kann.

Zusätzlich zu diesen physischen Anzeichen können Menschen mit einem Überbiss auch Funktionseinschränkungen und Schmerzen erfahren, wie:

5.

Sprachprobleme: Insbesondere die Artikulation bestimmter Laute kann beeinträchtigt sein.

6.

Schmerzen im Kiefer: Aufgrund der Fehlstellung können Schmerzen im Kieferbereich oder im Kiefergelenk auftreten.

7.

Zahnempfindlichkeit: Durch die ungleichmäßige Belastung und Abnutzung können die Zähne empfindlicher gegenüber Kälte oder Wärme werden.

Wie viel Überbiss ist normal?

Ein leichter Überbiss ist bei vielen Menschen natürlich und wird oft als ästhetisch akzeptabel oder sogar wünschenswert angesehen. Tatsächlich haben die meisten Menschen einen gewissen Grad an Überbiss. In der zahnmedizinischen Fachsprache wird ein normaler Überbiss als Overjet von etwa 1-3 Millimetern betrachtet.

Ein Überbiss, der diese Spanne überschreitet, kann jedoch sowohl funktionelle als auch ästhetische Probleme verursachen. Bei einer Überlappung von mehr als 3 Millimetern wird empfohlen, einen Kieferorthopäden oder Zahnarzt zu konsultieren, um mögliche Behandlungen wie etwa eine Zahnspange zu diskutieren.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch einzigartig ist. Was für eine Person als normaler Überbiss gilt, könnte für eine andere problematisch sein. Das Wichtigste ist, sich regelmäßig zahnmedizinisch untersuchen zu lassen und bei Bedenken professionellen Rat einzuholen.

Zahnstellung

Ursachen eines Überbisses

Ein Überbiss tritt auf, wenn die oberen Schneidezähne zu weit über die unteren Schneidezähne hinausragen. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass sich ein solcher Überbiss entwickelt. Es ist essenziell, die Ursachen zu verstehen, um eine wirksame Behandlung festzulegen.

1.

Genetische Faktoren: Wie bei vielen anderen Merkmalen kann die Veranlagung für einen Überbiss vererbt werden. Wenn Eltern oder Großeltern einen Überbiss hatten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder oder Enkel ebenfalls einen entwickeln.

2.

Frühkindliche Gewohnheiten: Bestimmte Gewohnheiten, die in der Kindheit entwickelt werden, können zur Entstehung eines Überbisses beitragen. Hierzu gehören Daumenlutschen, übermäßiges Schnullern und das Verwenden von Flaschen über das empfohlene Alter hinaus.

3.

Atmung durch den Mund: Kinder, die hauptsächlich durch den Mund atmen – oft aufgrund von Allergien oder vergrößerten Mandeln –, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Überbisses haben.

4.

Verlust von Zähnen: Ein frühzeitiger Verlust von Milchzähnen oder bleibenden Zähnen kann den verbleibenden Zähnen erlauben, in die entstandenen Lücken zu wandern und dadurch die Position des Kiefers und der Zähne zu verändern.

5.

Tumore im Mund- oder Kieferbereich: Selten, aber in einigen Fällen können Tumore oder andere Wucherungen im Mund- oder Kieferbereich zu einem Überbiss führen.

Statistiken: Häufigkeit von Überbiss in der Bevölkerung

Ein Überbiss ist eine der häufigsten zahnmedizinischen Fehlstellungen weltweit. Untersuchungen in der kieferorthopädischen Praxis zeigen, dass ein erheblicher Prozentsatz der Patienten, die eine Behandlung suchen, einen Überbiss aufweisen.

Statistik

In Studien wurde festgestellt, dass etwa 20-25% der globalen Bevölkerung einen gewissen Grad an Überbiss haben. Dies variiert jedoch je nach Region, ethnischer Zugehörigkeit und anderen demografischen Faktoren.

In Europa und Nordamerika sind die Zahlen tendenziell höher, wobei etwa 30% der Bevölkerung einen Überbiss haben. In Asien liegen die Zahlen etwas niedriger, aber sie sind immer noch signifikant.

Interessanterweise zeigt die Statistik, dass Frauen häufiger als Männer einen Überbiss haben, wobei das Verhältnis bei etwa 3:2 liegt.

Die Diagnose von Überbiss tritt häufig in der Kindheit auf, meist zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr, wenn die bleibenden Zähne mit dem Durchbruch beginnen.

Dieser Überblick unterstreichen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung beispielsweise mit einer Zahnspange, um eine mögliche OP zu verhindern. Ein besseres Verständnis der Häufigkeit und Verteilung kann Zahnärzten und Kieferorthopäden helfen, besser auf die Bedürfnisse ihrer Patienten einzugehen und wirksame Behandlungspläne zu erstellen.

Psychologische Auswirkungen eines Überbisses

Neben den physischen Auswirkungen hat ein Überbiss oft auch tiefgreifende psychologische Auswirkungen. Das Erscheinungsbild, insbesondere das Gesichtsprofil, spielt in der Gesellschaft eine zentrale Rolle, und Abweichungen von der Norm können zu Selbstwertgefühl und Selbstbewusstseinsproblemen führen.

Selbstbild: Einige Patienten mit einem Überbiss können unsicher über ihr Aussehen sein, was zu einem verringerten Selbstwertgefühl führt.

Soziale Auswirkungen: Kinder und Jugendliche mit einem Überbiss können Ziel von Hänseleien oder Mobbing sein. Dies kann zu sozialer Isolation und Depression führen.

Berufliche Auswirkungen: Das Aussehen kann auch die Wahrnehmung von Professionalität und Kompetenz beeinflussen. Einige Erwachsene fühlen, dass ihr Überbiss ihre Karrieremöglichkeiten einschränkt.

Allgemeine Lebenszufriedenheit: Die ständige Sorge um das Aussehen oder die Beeinträchtigung der Mundgesundheit kann die allgemeine Zufriedenheit und Lebensqualität beeinflussen.

Soziale Auswirkungen

Es ist wichtig zu betonen, dass, während kieferorthopädische Behandlungen dazu beitragen können, das Selbstbild zu verbessern, eine umfassende psychologische Unterstützung in einigen Fällen notwendig ist, um tief sitzende Selbstwertgefühl-Probleme anzugehen. Dabei sind es in den letzten Jahren vor allem Erwachsene, die nach einer Behandlung mittels Zahnspange streben, um ihr Erscheinungsbild zu optimieren.

Wie lange kann der Kiefer wachsen?

Die Entwicklung des Kiefers spielt eine wesentliche Rolle in der Zahnmedizin und Kieferorthopädie. Der menschliche Kiefer wächst und entwickelt sich über Jahre hinweg, und dieses Wachstum ist eng mit dem Erscheinen, der Stellung und der Gesundheit der Zähne verbunden.

Von Geburt an beginnt der Kiefer eines Kindes zu wachsen, und dieser Wachstumsprozess setzt sich bis ins Erwachsenenalter fort. Typischerweise erreicht der Oberkiefer sein maximales Wachstum im Alter von etwa 15 bis 17 Jahren bei Mädchen und 17 bis 21 Jahren bei Jungen. Der Unterkiefer kann jedoch noch einige Jahre darüber hinaus wachsen. Deshalb ist es wichtig, die kieferorthopädische Behandlung sorgfältig zu planen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Ein frühzeitiges Eingreifen in den Wachstumsprozess des Kiefers, beispielsweise durch spezielle kieferorthopädische Apparaturen oder einer Zahnspange, kann dazu beitragen, Fehlstellungen wie den Überbiss effektiver zu korrigieren. Die individuellen Wachstumsmuster variieren jedoch, sodass eine individuelle Bewertung durch den Kieferorthopäden entscheidend ist.

Welche weiteren Kieferfehlstellungen und Zahnfehlstellungen gibt es?

Neben dem Überbiss gibt es eine Vielzahl weiterer Kiefer- und Zahnfehlstellungen, die in der Praxis häufig anzutreffen sind. Diese Fehlstellungen können genetisch bedingt sein oder durch Gewohnheiten, Unfälle und andere Ursachen hervorgerufen werden.

Unterbiss Modell

Unterbiss (Prognathie): Hierbei liegt der Unterkiefer vor dem Oberkiefer. Die unteren Schneidezähne stehen vor den oberen.

Kreuzbiss: Bei einem Kreuzbiss stehen einzelne oder mehrere obere Zähne hinter den unteren Zähnen anstatt vor ihnen.

Kreuzbiss
Offener Biss

Offener Biss: Die oberen Zähne überdecken die unteren Zähne beim Schließen des Mundes gar nicht.

Deckbiss oder Tiefbiss: Die oberen Zähne überdecken die unteren Zähne beim Schließen des Mundes zu einem übermäßigen Grad.

Lückenstand (Diastema): Dabei handelt es sich um sichtbare Lücken zwischen zwei oder mehr Zähnen.

Lückenstand
Engstand

Engstand: Hier stehen die Zähne zu eng beieinander, was oft aufgrund eines Platzmangels im Kiefer auftritt.

Die richtige Diagnose und Klassifizierung der Fehlstellung sind der Schlüssel zur Planung einer erfolgreichen kieferorthopädischen Behandlung. Jede Fehlstellung bringt ihre eigenen Herausforderungen und Behandlungsmöglichkeiten mit sich, und ein gut ausgebildeter Kieferorthopäde kann einen individuellen Behandlungsplan erstellen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Mit welchen Behandlungsmethoden lässt sich ein Überbiss korrigieren?

Die Korrektur eines Überbisses – einer der häufigsten Gründe, warum Patienten eine kieferorthopädische Behandlung suchen – erfordert je nach Schweregrad und Ursache unterschiedliche Behandlungsmethoden. Dank der Fortschritte in der Zahnmedizin stehen heute verschiedene innovative und effektive Ansätze zur Verfügung, um Überbisse bei Kindern und Erwachsenen zu behandeln.

Kieferorthopädische Zahnspange: Die traditionelle Methode, mit der sich viele zahnmedizinische Fehlstellungen korrigieren lassen. Zahnspangen bestehen aus Brackets, die auf die Zähne geklebt werden, und Drähten, die die Bewegung der Zähne steuern. Es gibt verschiedene Arten von Zahnspangen, darunter Metall-, Keramik- und selbstligierende Brackets.

Zahnspange
Aligner

Transparente Zahnschienen (Aligner): Eine modernere Methode, die besonders bei Erwachsenen beliebt ist, die eine diskretere Behandlungsmöglichkeit bevorzugen. Die Schienen sind durchsichtig und nahezu unsichtbar, was sie zu einer ästhetisch ansprechenden Option macht.

Funktionskieferorthopädische Geräte: Diese Geräte zielen darauf ab, das Wachstum des Kiefers zu beeinflussen und somit den Überbiss zu korrigieren. Beispiele hierfür sind der Twin-Block oder der Bionator. Sie werden hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt, da sie das Wachstum des Kiefers nutzen.

Bionator
Chirurgie

Chirurgische Methoden: In schweren Fällen oder wenn der Überbiss hauptsächlich durch den Kiefer und nicht durch die Zähne verursacht wird, kann eine Operation notwendig sein. Diese Methode wird oft als “orthognathe Chirurgie” bezeichnet.

Extraktion von Zähnen: In manchen Fällen kann es notwendig sein, einen oder mehrere Zähne zu entfernen, um Platz für die Neuausrichtung der verbleibenden Zähne zu schaffen.

Habit-Breaking Appliances: Bei Kindern, deren Überbiss durch Gewohnheiten wie Daumenlutschen verursacht wird, können diese Geräte helfen, das schädliche Verhalten zu beenden.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Behandlungserfolg stark von der Ursache des Überbisses, dem Alter des Patienten und der Mitarbeit des Patienten abhängt. Eine gründliche Untersuchung und individuelle Beratung durch einen Kieferorthopäden ist entscheidend, um den bestmöglichen Behandlungsplan festzulegen. Ebenso ist die Nachsorge und die Verwendung von Retainern nach der Behandlung entscheidend, um die Ergebnisse langfristig zu erhalten.

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Die Entscheidung, ob eine operative Behandlung eines Überbisses notwendig ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Während kieferorthopädische Ansätze wie eine Zahnspange oft ausreichen, um einen Überbiss zu korrigieren, gibt es Situationen, in denen chirurgische Eingriffe den besten oder sogar den einzigen Lösungsweg darstellen.

  1. Schweregrad des Überbisses: Bei einem erheblichen Überbiss, insbesondere wenn er durch eine skelettale (knöcherne) Anomalie verursacht wird und nicht nur durch die Zahnstellung, kann eine Operation notwendig werden. Dies gilt insbesondere für Patienten, bei denen der Überbiss durch die Kieferstruktur und nicht nur durch die Zahnposition verursacht wird.

  2. Alter des Patienten: Bei Kindern und Jugendlichen kann der Überbiss oft ohne chirurgischen Eingriff korrigiert werden, indem das natürliche Wachstum des Kiefers genutzt wird. Erwachsene hingegen haben oft einen vollständig ausgewachsenen Kiefer, wodurch die OP oft die einzige Methode darstellt.

  3. Funktionsstörungen: Ein Überbiss kann nicht nur ästhetische Probleme verursachen, sondern auch funktionelle, wie Schwierigkeiten beim Kauen oder Sprechen. Bei Patienten, die aufgrund ihres Überbisses erhebliche Beschwerden oder Funktionseinschränkungen haben, kann eine Operation oft die beste Lösung bieten.

  4. Gesichtsästhetik: Bei einigen Patienten kann der Überbiss das Gesichtsprofil erheblich beeinträchtigen. Eine operative Korrektur kann in solchen Fällen nicht nur den Biss verbessern, sondern auch das allgemeine Erscheinungsbild des Patienten.

  5. Komplikationen trotz kieferorthopädischer Behandlung: In manchen Fällen zeigt sich trotz fortgeschrittener kieferorthopädischer Behandlung kein zufriedenstellendes Ergebnis. Hier kann eine chirurgische Intervention notwendig werden.

  6. Zusammenarbeit mit dem Kieferorthopäden: Vor einer OP sollten alle anderen Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen und ausgeschöpft worden sein. Die Operation sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Kieferorthopäden geplant werden, um eine kombinierte Zahnregulierung zu planen. Nur so lassen sich gute und dauerhafte Ergebnisse erzielen.

Abschließend sollte betont werden, dass die Entscheidung für eine Operation immer eine individuelle Abwägung zwischen Nutzen und Risiko darstellt. Sie erfordert eine umfassende Beratung und Untersuchung durch einen qualifizierten Kieferchirurgen in Zusammenarbeit mit dem Kieferorthopäden.

Jede erfolgreiche Behandlung beginnt mit einem Erstgespräch

Besuchen Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch in unserer Ordination. Wir nehmen uns Zeit für Sie, beraten Sie umfassend und können Ihnen nach einer genauen Betrachtung Ihrer Zähne auch die genaue Therapiedauer, Aufwand und Kosten mitteilen. Natürlich können Sie auch jede Menge an Fragen zum Erstgespräch mitbringen, die wir Ihnen alle gerne beantworten. 

Fazit

Ein Überbiss, als eine häufig auftretende Fehlstellung der Zähne, kann sowohl ästhetische als auch funktionelle Auswirkungen haben. Die Diagnose und das Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen – sei es genetisch bedingt, durch Gewohnheiten verursacht oder sogar durch das natürliche Wachstum des Kiefers beeinflusst – sind entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlungsmethode. In vielen Fällen sind kieferorthopädische Ansätze, einschließlich der Verwendung von Zahnspangen und transparenten Zahnschienen, ausreichend, um den Überbiss zu korrigieren.

Allerdings gibt es Situationen, in denen chirurgische Eingriffe (OP) in Erwägung gezogen werden müssen, insbesondere wenn der Überbiss erhebliche Beschwerden oder Funktionseinschränkungen verursacht.

Es sollte auch betont werden, dass nicht nur die physischen, sondern auch die psychologischen Auswirkungen eines Überbisses von großer Bedeutung sind. Ein korrekter Biss kann das Selbstvertrauen steigern und zu einem verbesserten allgemeinen Wohlbefinden beitragen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die richtige Diagnose und Behandlung von einem Überbiss nicht nur das Lächeln verbessern, sondern auch die Lebensqualität erhöhen kann. Jeder Patient verdient eine individualisierte, umfassende und mitfühlende Betreuung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und dies kann bei rechtzeitiger Diagnose oft schon mit einer einfachen Zahnspange erreicht werden.

Fragen und Antworten zum Überbiss

Profilbild Dr. med. dent. Michael Stanzl M.Sc

Dr. med. dent. Michael Stanzl M.Sc.

Zahnarzt & Master of Science Oralchirurgie & Implantologie

Dr. Michael Stanzl ist ein Zahnarzt mit Leidenschaft dafür, seinen Patienten zu einer optimalen Zahngesundheit zu verhelfen. Er schloss 2016 sein Studium an der Donau-Privatuniversität Krems mit Auszeichnung ab und hat danach seine Ausbildung mit einem Postgraduiertenstudium in Oralchirurgie und Implantologie fortgesetzt und 2019 abgeschlossen.  

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